30 Jahre SchießhalleHart erkämpftes Heim

Das 30-jährige Bestehen seiner Schießhalle am Hülskamp feiert der Heessener Handwerker Schützenverein von 1910 mit vielen geladenen Gästen. Rund drei Jahre nach der Einweihung wurde auch der neue Kleinkaliberstand in Betrieb genommen. Höhen und Tiefen durchlebte der Verein auf dem Schützenplatz am Hülskamp.

Fritz Bauer, Urgestein des Vereins, erinnerte sich: „Ich weiß noch, wie ich vor 30 Jahren den ersten Spatenstich für den Bau der Schießhalle gemacht habe“. Mit seinen fast 86 Jahren ist er noch mehrmals in der Woche vor Ort und sieht nach dem Rechten. Darüber hinaus sieht er die Pflege der Blumenbeete weiterhin als „Chefsache“ an. Für seine Verdienste wurde Fritz Bauer 1998 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Nicht nur viele Vereinsmitglieder erschienen zu der Feier, auch Bürgermeisterin Monika Simshäuser und der SPD-Bundestagskandidat Michael Thews zählten unter anderem zu den Gästen. Markus Borgolte, der 1. Vorsitzende der Handwerker-Schützen, sagte: „Ich bin stolz darauf, dass wir die Schießhalle haben“. Diese wird nicht nur für vereinseigene Veranstaltungen genutzt, sondern auch für externe Feiern vermietet. Die Schriftführerin Vera Rama bemerkte: „Wir haben nette und verständnisvolle Nachbarn. Es darf dann ruhig mal etwas lauter sein“.

 

Erstmals im Jahr 1980 sprechen die Handwerker-Schützen vom Bau einer eigenen Schießhalle. Eine Ursache für die Überlegungen waren mangelnde Trainingsmöglichkeiten für die Schießsportgruppe. An der Bahnlinie Hamm-Ahlen pachtete der Verein ein rund 1000 Quadratmeter großes Grundstück an. Den ersten Spatenstich auf der ehemaligen Gartenparzelle führten 1981 der damalige Bezirksvorsteher, Erich Polkaehn, Dechant Heinz Booms und der CDU Bezirksfraktionsvositzende, Karl-Heinz Funke, aus. Im ersten Bauabschnitt entstand das acht mal 14 Meter große Vereinsheim. Hier wurden neben dem Festsaal auch sechs Luftgewehr- und Pistolenstände angelegt. Der damalige Vorjahreskönig Franz Böckmann rollte zur Einweihungsfeier ein 100-Liter-Fass Bier über den gesamten Hülskamp und löste damit eine Wette mit dem Schriftführer Walter Roß ein.

 

Kleinkaliberstand drei Jahre später eingeweiht

 

Nach dem Bau der neuen Schießhalle wurde in einem zweiten Abschnitt der 50 Meter lange unterirdische Kleinkaliberstand errichtet. Das bewältigten die Mitglieder in zweimonatiger Selbsthilfe. Alle vier Bahnen wurden sowohl für die 25- als auch für die 50-Meter-Distanz angelegt. Trotz oder gerade wegen der neuen Schießhalle ging es dem Verein in den Folgejahren immer rosig. Fünf Jahre nach der Fertigstellung der Schießhalle trübten finanzielle Sorgen die Stimmung. Eine fünfstellige Summe forderte das Finanzamt als Nachzahlung. „In dieser Zeit haben die Mitglieder zusammengehalten und jeder hat seinen Obolus geleistet und den Verein dadurch aus den Schwierigkeiten geholt“, erinnert Borgolte an den großen Zusammenhalt der Schützen in dieser Zeit. Die schweren Jahre sind inzwischen längst überwunden. Immer wieder haben die Handwerker-Schützen seither Impulse im Stadtbezirk gesetzt. Viele Jahre luden sie anlässlich des Schützenfests zum Sachsenrad in Flammen und zum Großen Zapfenstreich an die Sachsenhalle ein. Derzeit wird das Fest des Jahres wieder komplett an der Schießhalle am Hülskamp gefeiert. Die Handwerker- Schützen ließen 1997 auch die Tradition des Maibaumaufstellens in Heessen wieder aufleben. Und nach 30 Jahren denkt der Verein über eine Modernisierung im Inneren des Vereinsheims sowie ein neues Dach für die Avantgardenlaube nach. Aber vordringlich will man sich mit dem Thema Mitgliedernachwuchs befassen. _ jim/spi